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Im April 1956 geboren, wuchs ich im Westmünsterland auf. Meine Kindheit verbrachte ich auf dem Fahrrad, zwischen Holzschuppen und schwarz-bunten Kühen oder im Wald. Bis heute sind mir die Nähe zur Natur, eine stille Umgebung, gute Luft und Nächte, in denen es wirklich dunkel ist, von großer Wichtigkeit. Mit Vorliebe reise ich in abgelegene Orte, sei es in Lappland, Slowenien oder auch in Brandenburg. Im Reisegepäck finden sich neben der Fotokamera immer auch Bücher, Papier und Bleistift.
Zum Haiku kam ich 2012 durch einen Beitrag in der ZEIT. Irgendwann trat ich der Deutschen Haiku Gesellschaft bei, es folgten erste Veröffentlichungen bei Tageshaiku, im Sommergras, bei Haiku Heute, Chrysanthemum, später auch im englischsprachigen Bereich, wie z.B. Shamrock, The Heron's Nest, A Hundred Gourds, Asahi Haikuist Network.
Mein erstes vorzeigbares Haiku mag ich noch heute:
einen Baum gepflanzt Großvaters Lehnstuhl seufzt
Wie wenig Worte es doch braucht, um eine Geschichte zu erzählen.
Irgendwann dachte ich: Einzeiler? Ja, warum nicht? Ein Beispiel, veröffentlicht bei Haiku Heute, Juli 2019:
Lippenpiercing eben wollt' ich sie noch küssen
Haibun. Wieder etwas ganz anderes. Mag ich sehr. Dazu ein Beispiel, veröffentlicht im Chrysanthemum Nr. 23:
LESE
raschelndes Heu wir harken den Sommer vom Hang
Nur eine Kleinigkeit, nichts Besonderes, pflegtest du zu sagen. Und der Tisch bog sich unter den Speisen und Getränken, lieber Gott, wir ... Nur etwas Spritgeld, flüstertest du mir ins Ohr, während beim Abschied ein Fünfzigmarkschein in meiner Jackentasche verschwand.
Nur ein kleiner Eingriff, sagtest du. Macht euch keine Sorgen
ein Jahr später der Duft von Koriander in Mutters Hackbrett
Da ich leidenschaftlich gerne fotografiere, ist es nicht verwunderlich, dass ich mich ganz besonders mit Haiga beschäftige. Beispiele dafür finden sich insbesondere bei Haiga im Focus, dazu in Ausgaben des Chrysanthemums und bei den Veröffentlichungen zum 6th und 7th Setouchi Matsuyama International Photo Haiku- Contest.
(September 2019)
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